"Der Sport kommt immer noch kurz"
Daniel Koch wurde als Mister Corona schweizweit bekannt, Züri rännt hat ihn über eine seiner liebsten Freizeitbeschäftigungen befragt: das Laufen!
Daniel Koch, die Schweiz hat Sie als Mister Corona kennengelernt, den scheinbar nichts aus der Ruhe bringt. In der Freizeit laufen Sie gerne, als Hobby oder aus Passion?
Beides und auch aus der Überzeugung heraus, dass man mit zunehmendem Alter etwas mehr für seine Gesundheit tun muss.
Wie sind Sie zum Läufer geworden?
Dank meinen Hunden. Ich habe mit meiner Boxerhündin das Canicross entdeckt und da wir zusammen etwas Talent hatten sind wir recht schnell bei den Wettkämpfen gelandet. Danach hat es mich auch gereizt mittlere Distanzen wie den GP von Bern und Halbmarathons zu laufen.
Trainieren Sie in einem Verein oder sind Sie lieber alleine unterwegs?
Ich trainiere alleine, ab und zu einmal mit Freunden.
Sie haben in den letzten Jahren anspruchsvolle Klassiker wie den Jungfrau Marathon oder den Aletsch Halbmarathon gefinisht. Sind Sie ein ambitionierter Läufer, der seine Grenzen ausloten möchte oder eher ein Erlebnisläufer, dem die Rangliste unwichtig ist?
Das kommt etwas auf den Lauf drauf an. Die beiden Läufe in den Bergen sind vor allem ein unglaubliches Erlebnis.
Zusätzlich betreiben Sie erfolgreich Canicross. Was reizt Sie an dieser Kombination von Laufen und Hundesport?
Canicross ist ein echter Teamsport. Alles hängt von der Teamleistung Mensch – Hund ab. Mit der Zeit kennt man die gemeinsamen Stärken und Schwächen und man motiviert sich gegenseitig. Das ist unglaublich bereichernd, denn wie heisst es so schön: Geteilte Freude ist doppelte Freude.
Ihre Expertise rund um Corona ist nach Ihrer offiziellen Pensionierung weiterhin gefragt. Bleibt genügend Zeit für sportliche Bewegung oder mussten Sie Ihren Alltag seit Ausbruch der Pandemie gänzlich neu organisieren?
Es ist schon so, dass ich mich völlig neu organisiert habe und der Sport leider noch immer etwas zu kurz kommt. Zudem wurden ja auch fast alle Wettkämpfe abgesagt. Ich hoffe aber jetzt in diesem Frühling und Sommer wieder mehr ins Training investieren zu können.
Laufen ist schon länger populär. In der Coronazeit ist indes ein regelrechter Boom ausgebrochen. Welchen Tipp haben Sie für Einsteigerinnen und Einsteiger?
Es ist wichtig, dass man behutsam vorgeht. Ich habe erst mit 59 Jahren begonnen regelmässig zu trainieren. Da ist es wichtig, dass man nicht gleich von Beginn weg den Körper überfordert. Es geht nicht nur um die Kondition und das Herz-Kreislauf-System, genauso wichtig ist es, dass man die Muskeln aufbaut und das braucht Zeit. Selbstverständlich braucht es auch das richtige Schuhwerk und da lässt man sich am besten durch Fachleute beraten.
Für welchen Lauf respektive Wettkampf möchten Sie sich gerne anmelden, wenn es wieder möglich ist?
Ich liebäugle immer noch mit dem GP von Bern, sicher aber werde ich im Herbst an der Canicross Weltmeisterschaft in Frankreich antreten, wenn alles klappt.
Danke an Daniel Koch und weiter viel Spass mit dem Laufen!
Zur Person
Dr. Daniel Koch erlangte im Frühjahr 2020 durch seine mediale Präsenz als Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» beim BAG und danach als Delegierter des BAG für COVID-19 schweizweite Bekanntheit. Sein unaufgeregtes und geduldiges Auftreten als Experte schaffte Vertrauen und machte ihn populär. Seit seiner Pensionierung im Juni 2020 übernimt Koch Mandate als Pandemie-Berater, aktuell etwa für die UEFA.
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