Kreativer Vernetzer
Züri rännt Interview mit Marco Leanza. Der visuelle Gestalter mit eigener Werbeagentur hat nicht nur als Betreiber eines Stadtmagazins und als Hundehalter spannende Bezüge zum Leben und Laufen in Zürich.
Marco, Du lebst und arbeitest wie die Züri rännt Leitung im Zürcher Stadtkreis 10. Warum passen für Dich die Quartiere Höngg und Wipkingen so gut in Dein Leben?
Ich wohne seit insgesamt rund 20 Jahren im Kreis 10, teils in Wipkingen und seit ich Vater geworden bin in Höngg. Die Vernetzung der Vereine ist beidenorts gut. Höngg als «Dorf in der Stadt» ist für mich und die Familie als Wohnquartier optimal. So ist hier beispielsweise viel Platz für Freizeit und Sport vorhanden. Wipkingen wiederum ist mit seiner Offenheit und den guten Anfahrtsmöglichkeiten ein idealer Standort für meine Werbeagentur. Um den reizvollen Mix der beiden Quartiere in einer gemeinsamen Plattform zusammenzuführen, habe ich 2015 das Stadtmagazin kreis10.ch gegründet.
Du bist Grafiker mit typografischer Grundausbildung und betreibst zusammen mit einer Partnerin die Werbeagentur Kreativ Kartell. Macht es dieser Hintergrund möglich, dass das Kreis 10 Portal zwar professionell daherkommt, dabei aber keine kommerziellen Ziele erfüllen muss?
Genau so ist es. Wir haben als Werbeagentur die Möglichkeit, visuelle Plattform-Arbeiten professionell abzudecken, dabei das Portal aber als Freiwiligenprojekt zu betreiben. Gewisse laufende Kosten wie Programmierung und Vernetzungsmassnahmen sind durch Sponsoring gedeckt. Bezüglich Content und Information ist die Zusammenarbeit mit vielen Institutionen und Vereinen aus Höngg und Wipkingen nach bald zehnjährigem Bestehen bestens eingespielt. Das digitale Stadtkreismagazin entspricht klar einem Bedürfnis! Zunächst bei jüngeren Menschen, heute bei allen Generationen!
Du hast privat wie beruflich diverse Verbindungen zum Laufen. So bist Du beispielsweise verantwortlich für die Zürihegel Quartierausscheidung in Höngg. Wie ist es zu diesem Engagement gekommen?
Ich war nach meinem Engagement im damaligen Gewerbeverein Wipkingen bis 2023 Beisitzer und auch im Vorstand des Quartiervereins Höngg. Dort habe ich das Mandat des Zürihegels für die Quartierausscheidung der Höngger Schülerinnen und Schüler realisieren dürfen. Dies in enger Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Wipkinger Quartierausscheidung. Nach meinem Rücktritt aus dem Vorstand im Quartierverein Höngg habe ich das Mandat privat übernommen und betreue dies weiterhin mit viel Freude. So auch bei der diesjährigen Quartierausscheidung vom 24. Mai. Wir haben stets mehr Kinder, welche teilnehmen und können so Nachwuchs für die «Läufergemeinde» begeistern!
Zusammen mit Deiner Agenturpartnerin hast Du vor rund drei Jahren den neuen Auftritt «Dä Lauf für alli» und das Eventdesign für den Zürcher Silvesterlauf entwickelt und umgesetzt. Fliesst bei solchen Arbeiten eigene Lauferfahrung ein?
Die Umsetzung für den Zürcher Silvesterlauf entstand mit unseren Freunden von der Eventagentur Echowerk, mit welchen wir schon viele Jahre zusammenarbeiten. Mit dem «Lauf für alli» haben wir für den Zürcher Silvesterlauf eine neue Kommunikationsart geschaffen und das Design aktualisiert - und betreuen die Umsetzung als Team «2026» weiterhin. Ich selbst bin kein «Läufer». Jogging und Vita Parcours in den Sommermonaten gehören aber dazu. Ebenso gehört zu unserer Tätigkeit, sich in ein Projekt einzufühlen und einzuleben, um voll und ganz in ein Konzept eintauchen zu können. Darum sind wir bei solchen Events immer vorne dabei, wenn auch hinter der Bande.
Ist Bewegung für Dich allgemein ein Werkzeug, um auf kreative Ideen zu kommen oder einfach ein Mittel zum Abschalten vom Stress bei der Arbeit?
Bewegung ist in diversen Formen das A und O für mich als Werkzeug, um verschiedene Situationen im Alltag bewältigen zu können. Ich möchte jetzt nicht gerade sagen, «Stillstand ist der Tod» aber tägliche Bewegung in der näheren Natur, im Fitnesscenter oder auf Wanderungen geben enorm viel Kraft und stärken die Nerven. Zudem ist es im Kreativberuf wichtig, dass man gesund und aktiv ist. Wir können nicht auf Befehl hin und mit schlechter Stimmung konzeptionell kreativ sein. Geistesblitze können beim Joggen, beim Waldspaziergang oder wenn der Kopf sonstwie frei ist entstehen - und Bewegung steuert sehr viel dazu bei.
Wenn wir richtig recherchiert haben, bist Du Hundehalter. Wie funktioniert aus Deiner Sicht das Nebeneinander von Sporttreibenden und Hunden?
Es ist wie überall in der Stadt. Das Motto lautet "Geben und Nehmen". Eigentlich hat es sehr viel Platz für alle. Ich habe seit meiner Kindheit Vierbeiner und muss dazu sagen, es gibt bei Hundehaltern und Joggern solche und solche. Wenn man sich gegenseitig respektiert und versteht, klappt das Nebeneinander sehr gut. Ich spaziere beispielsweise mit meinem Hund wenn immer möglich nicht über die stark frequentierte Mittagszeit an der Limmat. Und wenn in gewissen Bereichen Leinenpflicht herrscht, achte ich darauf. Wenn Jogger mit hohem Tempo auf engen Wegen bewusst auf mich oder meinen vierbeinigen Freund zurennen und ich merke, dass es kein Hunde-Verständnis gibt, kann man mit einem netten «guten Morgen» die Situation beruhigen. Aber eben: Es gibt sture Hundehalter und teils genervte Jogger. Treffen solche aufeinander, kann es zu unangenehmen Situationen kommen. Im Frühling und nahenden Sommer sind grundsätzlich wieder mehr Leute joggend unterwegs. Da gehe ich als Hundehalter einfach andere Wege. Zürich ist gross und grün und bietet enorm viel Bewegungsspielraum!
Du gehörst zu den bekannten und geschätzten Personen im Kreis 10. Eigentlich ideal für ein politisches Amt...
Danke fürs Kompliment. Ich halte mich jedoch bewusst fern von politischen Ämtern. Man kann beispielsweise einfach Geld verdienen, wenn man politische Werbung macht, sei es als Werbeagentur oder über das Stadtkreismagazin. Nur ist man dann «gebranded» und kann Geschäft und Privatleben nicht mehr trennen. Ich möchte das Portal politisch neutral halten und über Personen, Gewerbe und Vereine berichten und nicht über Politik. Man wird sehr schnell in eine Ecke gedrängt, gerade auf digitalen Kanälen. Und die «Neutralität» gibt uns so die Möglichkeit, mit allen reden zu können, ohne einen Stempel zu haben. Sei es als Grafiker, Publizist – oder eben auch Hundehalter.
Danke an Marco Leanza für dieses Interview!
kreis10.ch
Mediaproduktion
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