Läufer und Modemacher
Patrick Röllin (33) ist begeisterter Läufer und Jungunternehmer, der mit seiner Firma 3RD MAY ethische Männermode anbietet. Züri rännt traf Patrick am Zürcher Seebecken zu einer Interview- und Laufrunde.
Patrick, als wir uns mit Dir fürs Laufen verabreden wollten, hast Du 6 oder 6:15 Uhr als Zeit vorgeschlagen – als Abschreckung oder bist Du tatsächlich jeweils so früh unterwegs?
Ich bin tatsächlich super gerne so früh draussen an der frischen Luft! Früher, als ich noch in Luzern arbeitete, schnürte ich meine Laufschuhe bereits um 5 Uhr… Jetzt, wo ich selbstständig bin und in Zürich arbeite, gönne ich mir etwas mehr Schlaf. 6 Uhr ist für mich eine magische Uhrzeit: Das Leben in der Stadt erwacht langsam wieder und ich bin aktiv dabei.
Wie bist Du ursprünglich zum Laufen gekommen?
Ich spielte früher in Teamsportarten wie Eishockey und Unihockey mit. Lauftraining war damals eher Mittel zum Zweck, um im Spiel schneller als der Gegner zu sein. Als ich auf Grund von Studium und Job weniger Zeit hatte für Teamsport, entdeckte ich das Laufen neu. Ich konnte jederzeit raus, ohne mich mit jemandem abzusprechen - diese Autonomie hat mich dann angesteckt und definitiv zum Laufen gebracht.
Was ist das Laufen für Dich; Ausgleich, Gesundheitssport oder Leistung?
Primär dienen mir das Laufen und der Sport als Ausgleich. Insbesondere das Laufen frühmorgens hat einen meditativen Charakter für mich: ich kann meine Gedanken sortieren, finde immer wieder neue Inspiration und tanke viel Kraft in der Ruhe der Natur.
Vor bald drei Jahren hast Du Dich mit der Firma 3rd May in der Modebranche selbständig gemacht, was gab den Ausschlag für diesen Schritt?
Ich hatte davor bereits viele Jahre in der Modebranche gearbeitet, zuerst im Vertrieb und danach im Einkauf. Die Vielfältigkeit, das Nonkonforme und die Fähigkeit, wie Mode immer wieder polarisieren und emotionalisieren kann, hat mich schon immer begeistert. Obschon ich viele tolle und renommierte Marken auf Grund meines Jobs einkaufen konnte, fand ich aber nie wirklich eine Marke, die meine Werte und meine Vision abdeckte.
Du willst mit Deinem Unternehmen ethische Männermode anbieten, was beinhaltet dies konkret?
Ich bin bestrebt, Kleidungsstücke zu entwerfen, die dem Träger wie ein Talisman erscheinen. Also solche, die man aus dem Regal zieht, wenn man einen guten Tag haben möchte. Kleider, die Mut machen, selbst Verantwortung zu übernehmen und die uns positiv durchs Leben begleiten. Der Firmenslogan «Change by choice.» bringt dieses Credo auf den Punkt – bewusst und nachhaltig glücklich, darum geht es mir. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Mensch und Material gehört für mich ganz selbstverständlich dazu.
Was steckt hinter dem Firmennamen 3RD MAY?
Der Name steht für mein Geburtstagsdatum und das Gründungsdatum der Marke. Viel mehr jedoch soll dieser Name stellvertretend für den Tag sein, an dem man sich aus seiner Komfortzone bewegt und Dinge anpackt. Für mich war dies eben an einem 3. Mai!
Gibt es für Dich eine Verbindung zwischen dem Laufen und Deiner selbständigen Erwerbstätigkeit?
Laufen gibt mir viel Ruhe, Inspiration und Kraft. All diese Zutaten bilden die beste Basis – um nachhaltig glücklich zu sein und auch das Unternehmen erfolgreich in die Zukunft zu führen.
3RD MAY

Kommentare
Brigitte
25.01.2023 08:07 Uhr