Schöne neue Laufwelt
Der 22. Zürich Marathon vom 13. April 2025 ist seit Anfang Jahr mit 18'000 Anmeldungen ausgebucht. Weil keine Startplatzübertragungen und Umschreibungen möglich sind, muss leider wieder mit einer grossen DNS Quote gerechnet werden.
Eigentlich passt alles beim Zürich Marathon. Seit der Übernahme durch die Human Sports Management AG im 2018 hat sich der Anlass zu einem sportlichen Vorzeigeevent entwickelt. Der Start auf der Quaibrücke und der neue Zieleinlauf auf dem Sechseläutenplatz sind Highlights für alle. Klar, die Startgelder sind happig und das Marketing ist zunehmend auf die Generation TikTok ausgerichtet, doch damit ist der Zürich Marathon nicht alleine. So wird denn die Vorfreude einzig durch den Umstand getrübt, dass keinerlei Startplatzübertragungen möglich sind. Wer seinen Startplatz umständebedingt abgeben will, läuft ebenso ins Leere wie Leute, die gerne einen freiwerdenden Platz übernehmen möchten. Dadurch glänzt der Zürich Marathon nicht nur mit perfekt inszeniertem Laufsport, sondern auch mit rekordhohen DNS (Did Not Start) Quoten. 2024 sind von 16'000 Angemeldeten 13'277 gestartet.
Die Gründe für das Fehlen von Umschreibeoptionen seien organisatorischer Natur heisst es beim OK. Befürchtet wird etwa ein erhöhter administrativer Aufwand, eine steigende Fehlerquote sowie eine schlechtere Planbarkeit, etwa bei den T-Shirt Grössen. Auch wolle man den Weiterverkauf von unkontrollierten, überteuerten Startplätzen um jeden Preis vermeiden, um die Fairness und Transparenz zu gewährleisten. Dass diese Vorbehalte keine zwingenden Hemmnisse sein müssen, zeigt beispielsweise der Swiss City Marathon Luzern, der ebenfalls professionell organisiert wird und die gleichen Distanzen wie der Zürich Marathon anbietet (42.195 km, 21.1 km, 10 km). Wer sich für den Swiss City Marathon anmeldet, erhält einen Änderungslink, mit dem die Anmeldung selbständig geändert oder auch annuliert werden kann. Ein Handling im Interesse der Läuferinnen und Läufer. Und eigentlich auch im Interesse der Veranstalter. Denn für die international anerkannten Statistiken der Läufe zählen nicht die Angemeldeten, sondern die Finisher/innen. Bleibt es in Zürich dennoch bei der heutigen Handhabung? Alternativen wie etwa eine Tauschbörse auf der Zürich Marathon Plattform würden kontinuierlich geprüft, sagt die Medienstelle dazu.
Zürich Marathon
PS. Ergänzend zum geläufigen DNS für Did Not Start werden Nichtstartende oft als "No Shows" zusammengefasst.

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